Geschossen wird leider immer wieder…

Nicht selten werden in der Tierarztpraxis Greifvögel vorgestellt, in deren Körper ein Luftgewehrprojektil sitzt. Da sogenannte Diabolos eine geringe Durchschlagkraft haben, treten sie - wenn die Distanz entsprechend weit war - nicht mehr aus und sind röntgenolisch nachweisbar.


Wenn sie in der Muskulatur feststecken und nur mit erheblichem Aufwand zu entfernen sind, kann man sie belassen. Dabei kommt es nicht zur Bleivergiftung, das Blei wirkt nur toxisch, wenn es oral aufgenommen wird, also z.B. wenn ein Bussard eine tote Ente frisst und dabei Schrotkugeln aus Blei aufnimmt. Oft werden beim Schuß aber lebenswichtige Organe verletzt, Blutgefäße verletzt oder Knochen zersplittern und brechen. Je nach Ausmaß ist das heilbar oder tödlich.

 

Die Verantwortlichen Schützen sind entweder dämlich oder dämlich und unwissend zu gleich. Meist sind es Turmfalken die angeschossen werden, weil sie, wenn sie in der Luft stehen und auf der Stelle Rütteln (so nennt man das auf der Stelle flattern) ein gutes Ziel selbst für ungeübte Schützen abgeben. Manch ein Geflügelhalter meint, der Turmfalke würde Tauben oder Hühner schlagen, was absoluter Quatsch ist. Turmfalken auch „Turmis“ genannt fressen fast nur ausschließlich Mäuse.
Selbst wenn sie es täten (wie z.B. der Habicht oder der Wanderfalke) muss man sein Geflügel schützen und nicht den Vogel abschießen, da dieser einzig und allein jagd, um zu überleben.

 

Wird in den Greifvögeln Schrot gefunden - besteht der dringende Verdacht, daß ein unwaidmännisches Verhalten eines Jägers vorliegt. Schrot ist dem Jäger vorbehalten. Das geht absolut überhaupt nicht und wird strafrechtlich verfolgt. Farbbilder der Schußverletzungen möchten wir Ihnen hier nicht zeigen, da diese sehr unschön aussehen.

 

Projektil im Turmfalken (Diabolo)

Projektil im Turmfalken (Diabolo)

Projektil im Turmfalken (Diabolo)

Turmfalken mit alter Fraktur

 

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